Andrea von Braun Stiftung
voneinander wissen
| Ein interdisziplinäres, internationales Kolloquium

Realität und Wahrnehmung von Finanzmärkten in der Gegenwart

Karsten Becker und Tim Hagenhoff


Die Finanz- und Währungskrisen der vergangenen 20 Jahre stellten nicht nur die Weltsicht
von Ökonominnen und Ökonomen auf den Kopf, mit der Folge, dass immer mehr
Volkswirte die Rationalität von Finanzmärkten generell in Frage stellen. Auch
Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie andere Kulturschaffende in Theater und Film
nehmen zunehmend die Kontexte und Abläufe der Geldwirtschaft in den Blick. Das
Ausmaß an Fiktionalität auf den Finanzmärkten provoziert sie zu künstlerischen
Bearbeitungen derselben. Innerhalb der Geisteswissenschaften, insbesondere der
Literaturwissenschaft, hat sich ein Zweig entwickelt, der auch finanzwirtschaftliche
Prämissen und Theorien kritisch und aus ungewohnter Perspektive beleuchtet. Deshalb
sahen wir es an der Zeit, Volkswirte und Geisteswissenschaftler in einen Dialog auf
Augenhöhe zu bringen. Während einer dreitätigen Konferenz konnten wir beobachten, wie
beide Seiten neue und überraschende Einsichten gewannen.