Der methodische Zugang zu Disfluencies im höheren Lebensalter erschließt sich durch den Zugriff auf die Sprachdaten der Interdisziplinären Längsschnittstudie des Erwachsenenalters (ILSE), der eine längsschnittliche Analyse einer kleinen Sprecherzahl möglich machte.
Es wurden dazu fünf männliche Probanden aus dem Untersuchungsraum Leipzig und der Geburtskohorte 1930–32 gewählt, die keine neurologischen oder psychiatrischen Erkrankungen aufwiesen. Deren Interviews aus zwei Messzeitpunkten wurden zunächst quantitativ hinsichtlich der Vorkommen von Disfluencies analysiert. In der anschließenden individuenzentrierten Analyse wurden die Disfluencies individuell ausgewertet und mit außersprachlichen Faktoren der Probanden in Verbindung gebracht. Zusammenfassend zeigte sich, dass sich die Verwendung von Disfluencies individuell sehr stark unterscheidet und auch der Anstieg in dem Zeitraum von elf Jahren stark variiert, sowohl interindividuell als auch intraindividuell. Als außersprachliche Einflusskomponenten konnten besonders die soziale Lebenssituation, der Familienstand, physische Beeinträchtigungen und die Persönlichkeit der Probanden extrahiert werden.
| Dissertation