Spätestens seit der Geburt des ersten IVF-Kindes, Louise Brown, haben Reproduktions- und
Gentechnologien eine übergreifende Debatte in Bioethik, Wissenschaftsgeschichte und Soziologie
ausgelöst. Auch die beteiligten Wissenschaftler/innen, u.a. aus Molekularbiologie und Medizin meldeten
sich zu Wort, um ethische und gesellschaftliche Aspekte ihrer Forschung zu diskutieren. Dabei
wurden zwar verschiedene Technologien als disruptive Zäsur angekündigt, jedoch wiesen die ethischen
Debatten jeweils ähnliche Schwerpunkte auf. Unsere Konferenz hat aus interdisziplinärer
Perspektive gefragt, welche Argumentationsmuster sich wiederholen, während die technische
Entwicklung kontinuierlich voranschreitet. Um die Gründe dafür zu verstehen, erachten wir filmische
und literarische Verhandlungen als zentral, die fortlaufend moralische und gesellschaftliche Aspekte
thematisiert und antizipiert haben. Ihr systematischer Einbezug kann neue Antworten auf die Frage
geben, wie nicht nur die Technikentwicklung, sondern insbesondere ihre Bewertung mit sozialen und
kulturellen Faktoren interagiert.
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