10. Dezember 2019 | Dissertation
Seit rund 30 Jahren wird die Pflanzenzüchtung von Debatten über das Eigentum an Saatgut heimgesucht. Die Frage, ob Sortenschutzrechte, Patente, Hybridsaatgut, Nachbaugebühren oder jüngst das Eigentum von Staaten an genetischen Ressourcen angemessene Antworten auf die Herausforderungen der Branche darstellen, beschäftigt nicht nur Experten, sondern auch eine breite Öffentlichkeit. Warum ist die Eigentumsfrage gerade hier so kontrovers? Diese Dissertation widmet sich der Rolle verschiedener Formen von geistigem und materiellem Eigentum an Saatgut und ihren Krisen. Pflanzen und Saatgut stellen etablierte Konzepte des Eigentums vor rechtliche, ökonomische, praktische und materielle Schwierigkeiten. Die zahlreichen Eigentumsformen scheitern, weil sie sich auch zunehmend gegenseitig ins Gehege kommen. Statt bestehende Defizite zu beheben, führen immer neue Eigentumsformen zu mehr statt weniger Problemen.