26. Februar 2003 | Tagungspublikation
Unser transdisziplinäres Forschungsprojekt widmet sich den Schnittstellen natur- und geisteswissenschaftlicher Diskurse. Wir interessieren uns für aktuelle Entwicklungen und Forschungsdiskussionen in der Medizin der Bundesrepublik Deutschland, deren ethisch-politische Dimensionen, deren Aufnahmen in Literaturkritik (Feuilleton) und jüngster deutschsprachiger Literatur, deren gesellschaftspolitische Wertigkeit, unter besonderer Berücksichtigung des politisch einflussreichen Wechselverhältnisses von Natur- und Geisteswissenschaften. In dem Projekt wird das Verhältnis von öffentlicher Diskussion um medizinische Themen und Fragestellungen untersucht, vor allem in ihrer ethischen Dimension, und deren geisteswissenschaftlichen Auseinandersetzung in Feuilleton und Literatur. Es geht hierbei um die politische Wertigkeit von Feuilleton und Literatur in ihrem Reflex und ihrer gesellschaftlichen Einflussnahme auf aktuelle Diskussionen, hier unter Fokussierung medizinischer und damit ethischer Relevanz. Ziel der Untersuchung ist es, das Wechselverhältnis der Auseinandersetzungen um medizinische Themen und deren ethische Implikationen in Literaturkritik und Literatur in gegenseitiger Einflussnahme zu beurteilen. Auf unserer Tagung haben wir uns in einem disziplinenübergreifenden Gespräch den unterschiedlichen methodischen Annäherungen gewidmet und hierzu praktizierende Ärzte, Psychoanalytiker, Medizinhistoriker und Medizinethiker, Philologen, Wissenschaftstheoretiker, Philosophen und nicht zuletzt Künstler an einen runden Tisch gebracht. In zweiter Hinsicht ging es auf der Tagung auch um mögliche Systematisierungen der Repräsentationen von Medizin und Ethik in Literatur und Kunst der Moderne.
Publikation des Tagungsbandes
'Repräsentationen' - Medizin und Ethik in Literatur und Kunst der Moderne,
Universitätsverlag Winter Heidelberg, ISBN 3-8253-1580-0