Insbesondere interessierte mich das Verhältnis zwischen Wildnis und Zivilisation sowie die Auswirkungen von Zäunen auf Mensch und Tier in Botswana. Derartige Zaunstrukturen - konstruiert aus Angst vor Krankheiten, die angeblich von Wildtieren auf Hausrinder übertragen werden - führten in den letzten Jahrzehnten wiederholt zu Konflikten zwischen Viehzucht und Naturschutz und waren verantwortlich für massive Populations-Einbrüche bei Wildtieren. In Dürrezeiten wandern Antilopen instinktiv in Richtung der letzten verbliebenen Wasserstellen. Die Zäune bilden jedoch unüberwindbare Barrieren, weshalb wiederholt Zehntausende von Tieren starben.
Das Forschungsprojekt MIGRATIONS bezieht sich auf diesen Konflikt entlang der "Perforationslinie" zwischen Natur und Kultur und versucht, ein interdisziplinäres Feld näher zu umkreisen. Im Lauf der fast zweimonatigen Reise durch Botswana habe ich vielfältiges Material zum Thema gesammelt - es entstanden Fotografien, Texte und assoziative Bezüge, die ich gern in Buchform veröffentlichen würde. Der Titel des bereits in Druckvorstufe gestalteten Katalogbuches lautet SAFARI SPIRIT. Es enthält Hintergrundinformationen zum geschilderten Themenkomplex und nimmt gleichzeitig Bezug auf meinen persönlichen Entwicklungsprozess als Künstler. Anhand von Projektdokumentationen aus den letzten Jahren sowie aktuellen und geplanten Arbeiten entsteht die Vision eines Arbeitsfeldes am Schnittpunkt von Naturschutz und Kunst. "wilderness as usual" als eines der Grundprinzipien des Zusammenlebens von Mensch und Natur im 21. Jahrhundert.
Das Buch ist im August 2006 erschienen im Oekom Verlag, ISBN 3-86581-045-4.
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