13. October 2020

Musik-evozierte Emotionen in fMRT-Paradigmen der sozialen Wahrnehmung.

Dr. Fernando Bravo

Dieses Projekt untersuchte die funktionelle Neuroanatomie, welche Musik-evozierten Emotionen in Paradigmen sozialer Kognition zugrunde liegt (d.h. Aufgaben in denen Probanden aufgefordert sind, Bewusstseinsvorgänge in anderen Personen einzuschätzen) mit dem Ziel, messbare neuronale Marker zu identifizieren, die mit Psychopathologie assoziiert sind. Die wichtigsten neurowissenschaftlichen Befunde ergaben: Erstens, dass musikalische Stimuli die Gehirnaktivität in rechtslateralisierten Bereichen (Nucleus caudatus und Gyrus temporalis superior) stark modulieren können. Diese Bereiche, welche an der Verarbeitung emotionaler Prosodie beteiligt sind, zeigen bei Personen mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASD) eine abnormale Aktivierung. Zweitens, dass eine veränderte affektive Verarbeitung von Musikinformationen bei Menschen mit ASD unter Umständen mit funktionelle Veränderungen im somatosensorischen Kortex (S1) assoziiert ist. Insgesamt zeigen diese Erkenntnisse dass musikbasierte fMRI-Paradigmen für klinische Neurowissenschaft von großem Nutzen seien könnten. Insbesondere können sie als nicht-verbales Untersuchungsinstruments zur Bewertung der Emotionserkennung in Gruppen mit spezifischen Sprachbeeinträchtigungen eingesetzt werden.